Brimi

Zwischen Heu und Herzen

Der Fallerhof in Lajen ist ein Ort, an dem mit Herzblut, Zusammenhalt und dem Blick in die Zukunft gearbeitet und gelebt wird. GÜNTHER PEIRER und MONIKA GUFLER verbinden auf ihrem Hof auf 1.200 Metern Meereshöhe Tradition und Moderne, Natur und Familie und schaffen so einen Ort voller Leben und Energie.

Ein kalter, regnerischer Dezembermorgen kann der Herzlichkeit auf dem Fallerhof nichts anhaben. Der „Brimi Kurier“ ist an diesem Tag zu Besuch, und schon beim Ankommen wird klar, dass hier mehr als nur gearbeitet wird: Kinderlachen hallt über den Hof, vor dem Haus sind Fahrräder geparkt, und bunte Kreidezeichnungen zieren die Straße. Monika und Günther empfangen den „Brimi-Kurier“ mit einer natürlichen Herzlichkeit, die sofort ansteckend wirkt. „Hier ist immer etwas los“, sagt Monika mit einem freudigen Lächeln, während die Kinder neugierig umherschwirren. Der Hof ist ein lebendiger Ort, der selbst das graue Wetter vergessen lässt.

Bildung mit Herz

Monika, die auf einem Bauernhof in Stuls im Passeiertal aufgewachsen ist, bringt ihre ganze Erfahrung und Begeisterung in den Fallerhof ein.

Günther und Monika sind ein richtiges Dreamteam. Während er für die Landwirtschaft und die Tiere verantwortlich ist, kümmert sich Monika um den Garten, die Küche und ihre „Schule am Bauernhof“. Diese Initiative liegt ihr besonders am Herzen: Kinder und Schulklassen erfahren hier hautnah, was Landwirtschaft bedeutet. Ob Brotbacken, Butterrühren oder das Filzen von Schafwolle, jede Aktivität leitet sie mit Leidenschaft und Geschick. Nach einer Führung über den Hof gibt es für die jungen Besucher immer eine Jause mit hausgemachten Produkten. „Alles Kilometer null“, betont Monika. Der Hof umfasst 14 Hektar Wiesen, davon sind 10 Hektar Eigentum. Auf einem kleinen Acker werden Kartoffeln, Getreide und Gemüse wie Karotten und Zucchini angebaut. Die Obstbäume liefern Äpfel und Birnen, die Monika zu Säften verarbeitet. Neben Schulklassen und Familien entdecken auch Touristen den Fallerhof als Ausflugsziel. Ob bei einer Hofbesichtigung, einer Verkostung der Produkte oder einfach bei einer Tasse Kaffee mit Blick auf die umliegenden Berge; der Hof ist ein Ort, an dem sich Gäste wohlfühlen und das Leben auf dem Land erleben können. Die eigenen Kinder sind auch stets involviert und langweilen sich nie. Arbeit und Familie gehen auf dem Hof Hand in Hand. Jeder hat seinen Platz und seine Aufgabe. „Ich bin einfach eine Mami“, sagt Monika bescheiden, doch ihre Arbeit geht weit darüber hinaus.

Ein Hof im Wandel

Günther hat den Hof im Oktober 2018 übernommen, damals noch parallel zu seiner Tätigkeit als Zimmerer. 2019 begann er mit dem Neubau des Stalls, den er fast vollständig selbst errichtet hat. „Es war eine anstrengende Zeit, aber es hat sich gelohnt“, sagt er. Dabei legte er stets Wert auf Funktionalität und die Bedürfnisse der Tiere. Im Mai 2020 waren die Bauarbeiten abgeschlossen, und der neue Stall machte die Arbeit auf dem Hof deutlich effizienter. Günther, der für jedes Detail ein durchdachtes Konzept entwickelt hat, legt besonderen Wert auf die Fütterung seiner Tiere. Sorgfältig kontrolliert er die Inhaltsstoffe der Milch, um sicherzustellen, dass seine Tiere optimal versorgt sind. „Die Gesundheit der Tiere spiegelt sich in der Milchqualität wider“, erklärt er. Mit 15 Kühen, zwölf Kälbern, Schafen, Ziegen, Hühnern, Hasen und mehr pulsiert der Hof vor Leben. Seit Oktober 2024 liefert der Fallerhof Heumilch. Die sonnige Lage des Hofes erleichtert das Trocknen des Heus, und die Qualität der Milch überzeugt.

Gemeinschaft

Der Fallerhof ist nicht nur ein Ort der Landwirtschaft, sondern auch ein lebendiger Treffpunkt, der das Leben im Dorf bereichert. Ob Treffen des Kirchen- und Kinderchors, organisiert von Monika, oder Günthers aktiver Einsatz in bäuerlichen Vereinen, den Schützen und der lokalen Politik – der Hof ist fest in die Gemeinschaft eingebunden. Trotz vieler Projekte bleibt der Fokus klar: die Familie. Große Pläne gibt es zwar, wie den Ausbau der zweiten Hofstelle, doch die Familie geht es gelassen an. „Wir wollen uns nicht übernehmen. Wichtig ist uns, dass wir am Boden bleiben und das Beste aus dem machen, was wir haben.“ Der Fallerhof ist ein lebendiger Ort der Begegnung, an dem Menschen zusammenkommen, Geschichten ausgetauscht werden und wertvolles Wissen weitergegeben wird. Ein Ort, an dem man vieles lernen kann und an dem die nächste Generation bereits beginnt, Werte mit in die Zukunft zu tragen.

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